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zusammengetragen und niedergeschrieben durch Ananda
Laratuskraut
An dieser Stelle möchte ich auf das Laratuskraut, auch Mials Blut genannt, eingehen. Zu finden ist es an Weg- und Waldrändern und auf Wiesen und wächst ungefähr eine Elle hoch.
Seine Blüten sind goldgelb und zeigen, gegen das Licht betrachtet, kleine Punkte wie Stiche einer Nadel. Die kleinen, grünen Blätter haben die Form einer Lanzenspitze und sitzen meist zu Dreien an einem kantigen Stengel.
Das Laratuskraut blüht in den Monaten der Tinne und des Coll.
Wichtig bei der Verarbeitung sind die Blüten, denn sie enthalten am meisten Heilkraft. Zum ersten mal traf ich auf dieses Kraut in Estonde, wo seine Heilkraft durch den starken Einfluss des Lichtbringers schon fast in Vergessenheit geraten war. Nur einige alte Heilkundige, die an den alten Traditionen und Göttern festhalten, haben noch das Wissen. Man nennt es dort das Blut Mials - ein Geschenk des einstigen Gottes und Schöpfers Estondes, Eduns und Ligoris an seine Kinder. Wird die Pflanze ausgekocht oder gepresst, tritt aus den gelben Blüten eine blutrote Flüssigkeit aus - daher der Name.
Das "Blut" wird als wässrig aufgekochter Umschlag für Wunden verwendet. Die Blüten werden in heissem Schweineschmalz ausgezogen und als Salbe für Wunden und Verbrennungen verwendet. Beides hat gute wundheilende Eigenschaften und beugt Wundbrand vor.
Zu meiner Überraschung traf ich in Vargari auf eine völlig neue Anwendung dieser Pflanze. Es wird dort von den Anhängern der Laratussekte als Heilmittel und Reinigung für die Seele angewendet. Die Laratusanhänger geben es an Menschen, die Schicksalsschläge erlitten hatten oder an Verwirrung litten, dreimal am Tag als Tee zu trinken. Und tatsächlich konnten sich die meisten von ihnen nach einigen Tagen ihren Ängsten, Trauer und den Schatten über ihrer Seele befreien.
Auf Grund seiner vielseitigen Anwendung ist es ein Verbrechen, die Heilkräfte dieser Pflanze zu unterschlagen. Ich hoffe, dass ich einen kleinen Beitrag zur Wiedergutmachung liefern konnte.
Regelteil:
- Zu finden in Gebieten mit mediterranem Klima
Pflanzenkunde : MW12 (mittel) - MW14 (schwierig)
- Blütezeit ist Juli/August
- Das Kraut ist auf Märkten eher selten zu finden
Umschläge aus dem Saft heilen bei sofortigem Einsatz 1 TP pro behandelter Wunde (Fertigkeit Medizin erforderlich) und verhindern Wundbrand.
Die Salbe ist länger haltbar, hat den selben Effekt und hilft zusätzlich bei Verbrennungen. Für die Herstellung der Salbe sind die Fertigkeiten Alchemie und Giftkunde von Nöten oder eine eigene Fertigkeit Galenik.
Die innere Anwendung als Tee oder sonstige Tinktur hat eine beruhigende Wirkung. Sie kann bei Angst- oder Panikzuständen hilfreich sein. Bei Einsatz von Gegenmagie, um bestimmte Kontroll- oder Hypnosezauber zu lösen, erhält der Zauberer 90% auf den MW. Auch als Gegenmittel zu psychisch schädigenden Drogen anwendbar.
Wiebke Prantz
Odyssee #1
Edition Ulysses
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